Wissenschaftlicher Name: | Taraxacum |
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Familie: | Korbblütler (Asteraceae) |
Gattung: | Löwenzahn (Taraxacum) |
Astrologie: | Jupiter |
Organbezug: | Leber / Galle |
Toxizität: | gering |
Inhaltsstoffe: |
Bitterstoffe, Triterpene, Carotinoide, Phenolische Verbindungen, Kohlenhydrate: Inulin, Mineralstoffe
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Anerkannte Wirkung (nach Kommission E): |
Gallenflussstörungen, Verdauungsbeschwerden mit Völlegefühl, Anregung des Gallenflusses, Appetitanregung, Förderung der Urinausscheidung
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Gegenanzeigen: |
Verschluss der Gallenwege, Gallenblasenempyem, Darmverschluss (Ileus), bei Gallensteinleiden nur nach vorheriger Rücksprache mit einem Arzt oder Heilpraktiker
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Wechselwirkungen: |
keine bekannt
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Nebenwirkungen: |
Sodbrennen und/oder Magenbeschwerden infolge der der angeregten Verdauungssaftausscheidung
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Benennung
Namensursprung
Weitere Namen
Gebräuchliche Drogen und Zubereitungen
- Löwenzahnkraut (Taraxaci herba)
- Löwenzahnwurzel (Taraxaci radix)
Vorkommen
Botanik
Sammelzeit:
Geschichte und Mythologie
Obgleich der gemeine Löwenzahn bei den Alten bekannt gewesen sein muß, läßt er sich doch nicht mit Sicherheit in den Schriften der alten Griechen und Römer nachweisen. Die Annahme, daß es sich bei der aphake des Theophrast, Dioskurides und Plinius um unseren Löwenzahn handelt, wird heute von den Pharmakohistorikern abgelehnt. Sicher erkennen wir ihn erst bei den-arabischen Ärzten des frühen Mittelalters (Avicenna, 11. Jahrh.) und in den klassischen Kräuterbüchern des Mittelalters. So berichtet auch Vollmer, daß Taraxacum mit etwa 180 anderen Heilpflanzen schon in einem schlesischen Arzneibuche des 13. Jahrhunderts Erwähnung findet. Eine besonders günstige Wirkung schrieb man ihm bei Augenentzündungen zu. Auch als Schönheitsmittel wurde das aus Kraut und Wurzeln des Löwenzahnes gebrannte Wasser gebraucht. So schreibt H. Bock: “die weiber pflegen sich auch under augen mit disem wasser zu weschen / verhoffen dardurch ein lautter angesicht zu erlangen / und die rote purpur oder bläterlin (Sommersprossen) damit zu vertreiben.” H. F. Delius (1720-1791) hielt den Löwenzahn sogar bei Lungenschwindsucht für nützlich, und der großbritannische Leibarzt in Hannover J. G. Ritter von Zimmermann wollte mit ihm allein die vorgeschrittene Wassersucht Friedrichs des Großen heilen. In Frankreich war der Löwenzahn früher als Salat sehr beliebt, der Umsatz soll sich nach Angaben von Kratz in einzelnen Jahren auf 50 000 Franken belaufen haben.
Nach Lorenz wurde auch in der Veterinärmedizin erfolgreich von Taraxacum bei Faul- und Nervenfiebern, Leber- und Lungenkrankheiten Gebrauch gemacht, indem das frische Kraut und die Wurzel unter das Futter gemischt wurden. Das getrocknete Pulver hielt er für weniger wirksam.
ähnlich wie die Brennessel auch heute noch als Wildgemüse gegessen wird, erfreut sich auch der Löwenzahn als Frühlingssalat besonderer Beliebtheit in weiten Volkskreisen.